Schlagwort: Kultusminister Rau

Wernauer Anzeiger KW7 Deputatsstunden

08. Februar 2010  Presse
 

 

Solidarität statt Elite Foto Die Linke Bremen

Solidarität statt Elite Foto Die Linke Bremen

Kürzungen von Deputatstunden

Entsetzt reagiert der Sprecher der Wernauer Linken, Thomas Mitsch, auf die Pläne des Kultusministeriums, an älteren Brennpunkt-Ganztagsschulen Deputatsstunden zu streichen. Für den Kreis bedeutet dies sechs Deputate, d. h. 160 Stunden weniger. Dies, so Mitsch, sei genauso ein Skandal wie die geplante 2,5 Millionen Euro teure Kommunikationsoffensive von Kultusminister Rau, sinnigerweise „Für unsere Kinder“ genannt. Schon jetzt benötigen 18,5% der Viert-Klässler Nachhilfeunterricht. Gerade deshalb müsste das Kultusministerium, anstatt Unsummen für überflüssige Projekte auszugeben, mehr Lehrerstellen schaffen, um endlich auch im internationalen Vergleich den Anschluss zu finden (siehe PISA). Gleichzeitig könnte  Baden-Württemberg dadurch auch seinen schlechten Rang im europäischen Vergleich von Beschäftigten im öffentlichen Dienst verbessern. Selbst Länder wie Mexiko oder Polen geben mehr Geld pro Kopf für Bildung aus.

Es bleibt zu hoffen, dass die Rektoren des Landkreises bzw. Baden-Württembergs zusammen stehen, gemeinsam Protest bei Kulturminister Rau einlegen und die Öffentlichkeit sensibilisieren und sich Bürgermeister Elbl den Rathauschefs des Kreises anschließt, die die Rücknahme der Kürzung fordern. So jedenfalls schafft Rau kein Vertrauen in seine Bildungspolitik.

Terminhinweis: Bundesweiter Protest 20. Februar 2010 – Berlin Kein Soldat mehr! Dem Frieden eine Chance – Truppen raus aus Afghanistan! Deutsche Soldatinnen und Soldaten sind keine Entwicklungshelfer in Uniform. Die Bundeswehr tötet am Hindukusch. Nach dem Bombenabwurf in Kunduz wissen das alle. Heute sind über 100.000 ausländische Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan. Die Menschen in Afghanistan fühlen sich dadurch nicht befreit, sondern besetzt.

Mehr Informationen unter https://www.wernau.die-linke-bw.de/ oder Thomas Mitsch, Tel.: 614699 oder mitsch.thomas@web.de

Nürtinger Zeitung v. 22.01.2010: Friedenspolitik nicht vorenthalten

06. Februar 2010  Leserbriefe

Thomas Mitsch, Wernau. Zum Artikel „Bundeswehr bei der JU“ vom 15. Januar.

Am 4. Dezember 2009 hat nun Kultusminister Rau mit Generalmajor Wessels eine Kooperationsvereinbarung zwischen Kultusministerium und Bundeswehr unterzeichnet, um die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Jugendoffizieren zu intensivieren. Dabei sollen besonders im Rahmen der politischen Bildung Themen wie innere und äußere Sicherheit und „nationale Interessen“ stärker in den Fokus gerückt werden.

Mit der Gründung der„Institution“ Jugendoffizier 1958 hatten diese zur Aufgabe, die Remilitarisierung Deutschlands zu rechtfertigen, heute sollen sie unter anderem die Notwendigkeit von Bundeswehreinsätzen (besonders den Afghanistan-Einsatz) legitimieren. In Paragraph 1, Absatz 3 des Schulgesetzes heißt es, die Schule habe „das verfassungsmäßige Recht der Eltern, die Erziehung und Bildung ihrer Kinder mitzubestimmen, zu achten und die Verantwortung der übrigen Träger der Erziehung und Bildung zu berücksichtigen“.

Das Lehrpersonal und die Vertreter der Schulaufsicht sollen landesweit regelmäßig Einrichtungen und spezielle Schulungen der Bundeswehr besuchen. Schulen sollen nun nicht mehr nur der Rekrutierung, sondern auch als erweiterter Schulungsraum für die militärische Kontrollpolitik der herrschenden Klasse nach innen und außen dienen. Nach Informationen der Netzseite des Kultusministeriums beziehen sich die Themen auf Aufstandsbekämpfung im Inneren und Kriegsführung im Ausland.

Nun hat die Friedensbewegung aber eine andere Meinung zur Konfliktlösung und Friedenssicherung. In der heutigen globalisierten Welt haben die Schülerinnen und Schüler ein Anrecht auf umfassende und differenzierte Information, um sich selbst eine eigene Meinung bilden zu können. Auch den Eltern gegenüber hat die Schule eine hohe Verantwortung. Diese erwarten in den Bildungseinrichtungen des Landes Baden-Württemberg eine ausgewogene, differenzierte und fachlich fundierte Wissensvermittlung. Deshalb sollte Kultusminister Rau eine Kooperationsvereinbarung mit den Friedensorganisationen in Baden-Württemberg schließen. Hier gibt es zahlreiche qualifizierte Fachleute, die zu friedenspolitischen Themen informieren können, denn diese Positionen dürfen den Schülerinnen und Schülern sowie den Referendarinnen und Referendaren nicht vorenthalten werden.